, Bisig Marco

Wo der Schuh drückt… Informationsabend mit Wädenswiler Stadträten

Rund hundert Leute fanden sich am 8. November 2023 im Gasthof Oberort zu diesem Anlass ein, wo sie von Quartiervereinspräsidentin Nadine Putschert willkommen geheissen wurden. Besonders herzlich wurde dabei Stadtpräsident Philipp Kutter begrüsst, der in gekonnter Manier – wenn auch vom Rollstuhl aus – durch den Abend führte.

 

Tempo 30, Parkplätze, Windräder, Deponien und ein Schiff

Die meisten Fragen betrafen die Abteilung «Planen und Bauen». So lässt Tempo 30 in Wädenswil die Befürchtung aufkommen, dass sich der Verkehr zur Autobahn über die Au verlagern würde. Stadträtin Astrid Furrer konnte Entwarnung geben: Die Signalisation in Wädenswil mit dem Wegweiser zur Autobahn via Zugerstrasse bleibt bestehen. Im Weiteren wurden Fragen aufgeworfen zur Lärmbelastung, zur neuen Bau- und Zonenordnung, Standort von Windrädern oder Deponien. Die Bau- und Zonenordnung durchläuft gegenwärtig die parlamentarische Behandlung und wird voraussichtlich 2025 in Kraft treten. Deponie- und Windräderstandorte sind vom Kantonsrat festgelegt worden, worauf die Stadt keinen direkten Einfluss nehmen kann.

In Zusammenhang mit der Gestaltung des Seeplatzes läuft gegenwärtig das Baubewilligungsverfahren für MS Glärnisch, für eine allfällige Entsorgung des Schiffes habe der Eigentümer eine Bankgarantie leisten müssen und ein Konzessionsgesuch sei eingereicht worden. Für die weiteren Betreiber der Restaurants am Seeplatz wird eine definitive Lösung gesucht.

Dauerbrenner ist der Wunsch nach einer Busverbindung zwischen dem Bahnhof Au und dem «Schützenhaus». Er lässt sich aber nicht so leicht realisieren, weil in diesem Fall damit gerechnet werden müsste, dass eine der beiden Verbindungen zum Bahnhof Wädenswil wegfallen würde.

 

Hohe Parkplatzgebühren und hohe Strassenverschmutzung

Die hohen Parkplatzgebühren in Wädenswil seien auf einen Parlamentsbeschluss zurückzuführen, führte Stadtrat Daniel Tanner, Vorsteher der Abteilung «Sicherheit und Gesundheit" aus. Wegen der Verschmutzung der Strassen als Folge der Grossbaustelle Alacatel führt die Stadtpolizei regelmässig Kontrollen durch und interveniere bei Bedarf bei den Verantwortlichen. Ebenso habe sich die aus der Bevölkerung gewünschte Trennung von Fussgänger- und Veloverkehr beim Strandbad Rietliau als nicht durchführbar erwiesen.

 

Kompromiss bei den Asylunterkünften

Bei den geplanten Unterkünften für Asylbewerber hat sich eine Kompromisslösung finden lassen, indem in der Au nur Notwohnungen gebaut würden. Gleichwohl wurde die Frage aufgeworfen, ob die bestehenden Notwohnungen an der alten Landstrasse nicht sofort aufgehoben und das bestehende Gebäude abgerissen werden könne. Stadträtin Claudia Bühlmann, Leiterin der Abteilung «Soziales», erwähnte, dass dieses Haus nach wie vor bewohnt sei und dass das Grundstück als Reserve für spätere Realisationen reserviert bleiben müsse.

 

Teure Mittagessen

Die hohen Betreuungskosten für den Mittagstisch lösten ebenfalls kritische Fragen aus. Stadtrat Pierre Rapazzo, Vorsteher der Schulabteilung führte aus, dass hier eine Lösung gesucht und gefunden wurde, welche vor allem Eltern mit tiefen bis mittleren Einkommen eine Entlastung biete. Bei höheren Einkommen werde eine Vollkostenrechnung angestrebt, damit auch die Anliegen der Steuerzahler erfüllt seien.